Malteser Social Day

Einmal im Jahr entstehen Brücken zwischen erfolgreichen Unternehmen und sozialen Einrichtungen.
Am Social Day engagieren sich Unternehmen für das Gemeinwohl. Sie stellen Mitarbeiter für soziale Projekte frei. Das Konzept ist so einfach wie nachhaltig: Teams aus den teilnehmenden Unternehmen helfen bedürftigen Menschen und sozialen Einrichtungen. Renovierungs- und Bauprojekte, gemeinsame Ausflüge mit Kindern, alten Menschen oder Menschen mit Behinderung, die Organisation von Festen – vieles ist möglich.
Zwei Welten öffnen sich einander und beide profitieren: Mitarbeiter und ihre Unternehmen genauso wie Bedürftige und soziale Einrichtungen.
Ihr Ansprechpartner vor Ort:

Miteinander schaffen, voneinander lernen
Normalerweise
sind Risikobewertungen und Versicherungen das Geschäft von Rolf
Daverzhofen und seinen Mitarbeitern. Am Freitag tauschten die Frauen und
Männer der Marsh GmbH den Schreibtisch gegen Spaten und Hammer: Beim
Malteser Social Day 2011 packen die Versicherungsexperten für die
Lebenshilfe Kirchheim mit an.
Kirchheim. Seite an Seite schaufeln Versicherungsfachleute und
Bewohner der Lebenshilfe Grünschnitt in den Rückraum des Transporters.
Seit den Morgenstunden bringen die Mitarbeiter des Stuttgarter Büros des
weltweit agierenden Unternehmens Marsh den Garten der Kirchheimer
Lebenshilfe auf Vordermann. Zusammen mit acht Bewohnern der Einrichtung
haben sie den Zaun ausgebessert, Rasen gemäht, die Büsche wieder auf Maß
gestutzt und alles winterfest gemacht.
Es handelt sich um Arbeiten, die bis zum Ende der Wehrpflicht in
Deutschland von den Zivildienstleistenden erledigt wurden. Doch von
einst fünf Stellen sind nur zwei von Bundesfreiwilligendienstlern
besetzt, da bleibt vor allem in Haus und Garten einiges liegen. Umso
mehr freute sich Gerhard Thrun, Geschäftsführer und Pädagogischer Leiter
der Einrichtung, als das Angebot vom Malteser Social Day kam. Und er
ist begeistert, wie offen die Helfer auf die Bewohner zugehen und die
Lebenshilfe-Bewohner anleiten, die sich dafür eigens einen Tag Urlaub
von ihrer Arbeit in den Werkstätten genommen haben. „Da trauen sich
unsere Leute gleich mehr zu“, bemerkt er.
Für Daverzhofen und die Mitarbeiter vom Stuttgarter Büro der Marsh
GmbH ist Mitmachen beim Social Day der Malteser Ehrensache. „Wir hatten
auf die Ausschreibung sofort eine beeindruckende Resonanz“, berichtet
er. Zehn Männer und Frauen, vom Auszubildenden bis zur Geschäftsleitung,
sind mit nach Kirchheim gekommen, doch gemeldet hatten sich noch weit
mehr, sagt Daverzhofen – und da schwingt schon ein wenig Stolz mit:
„Schließlich ist es eine rein freiwillige Sache.“
Viel Positives werden er und sein Team aber auch wieder mit in ihren
Versicherungs-Alltag nehmen. Eben das steckt hinter dem Social Day:
Nicht nur tatkräftige Hilfe, sondern auch der Blick über den eigenen
Tellerrand hinaus und in eine andere, meist fremde Lebenswelt eröffnen,
Kontakte schaffen zwischen Unternehmen und sozialen Einrichtungen.
Es ist viel, was die Teilnehmer aus einem solchen Einsatz mitnehmen
können, bestätigt Christian Melzer, Leiter des Social Marketing der
Diözese Rottenburg-Stuttgart. Er sieht aber noch einen weiteren Vorteil
für die Firmen: „Diese Aktion dient auch dem besseren Kennenlernen
untereinander: Hier schaffen Kollegen zusammen, die sich sonst
vielleicht einmal in der Woche beim Kaffeeholen auf dem Flur begegnen“,
gibt er zu bedenken.
Zum Abschluss des Tages setzen sich schließlich alle fleißigen Helfer
gemeinsam an einen Tisch, und bei Kaffee und Kuchen bleibt dann noch
Zeit für ein paar persönliche Gespräche. Bevor es für Daverzhofen und
seine Leute wieder zurückgeht in die Welt der Statistiken, Zahlen und
Risikobewertungen.
Doch vergessen werden sie den Tag so schnell ganz bestimmt nicht –
die Begegnung mit den Bewohnern der Lebenshilfe hat alle Helfer
nachhaltig beeindruckt.
(Quelle: der Teckbote 26.09.2011 Nicole Mohn)